Dafür sitzen die Kinder und Jugendlichen im Kreativ-Saal zunächst gemeinsam an einem großen Tisch. Und lächeln. Es sind ganz besondere Kinder, die Heiko Kolz vom Alsenhof im Lägerdorfer Kreativzentrum willkommen heißt. „Wir sind eine Gruppe von 16 Kindern und Jugendlichen“, sagt Regine Affeldt vom Förderkreis für krebskranke Kinder und Jugendliche aus Kiel. Gemeinsam mit Michael Behling organisiert die Kindheits- und Sozialpädagogin unter anderem Aktionstage und Freizeiten für die Zeit nach der Intensivtherapie.
Und genau dazu gehörte auch der Tag auf dem Alsenhof. Dort versuchte Graffitikünstler Markus Kannengießer, der sein Atelier dort hat, den Jungen und Mädchen die bunte Welt des Graffitis näherzubringen. Ehe sich die jungen Künstler aber an einer freien Wand auf dem Außengelände verewigen konnten, fertigten sie kleine Skizzen ihrer Werke an. „Ich kann zwar nicht malen, aber ich würde gerne Micky Maus als Graffiti sprühen“, sagt der 15 Jahre alte Narek aus Kiel.
Graffitikunst als kreative Therapie
Die 18 Jahre alte Insa, die nach zweimaliger Leukämieerkrankung und dank einer Knochenmarkspende inzwischen als geheilt gilt, wollte sich einfach nur „mit meinem Namen“ verewigen. „Allerdings müssen die Buchstaben größer werden als auf deiner Skizze“, rät ihr Graffitikünstler Kannengießer und weist sie an, die Farbdose in großen Bewegungen über die weiße Wand zu führen.
Der Fertigstellung der einzelnen Kunstwerke, die immer nur zwischen den einzelnen Regengüssen angebracht werden konnten, schloss sich ein gemeinsames Pizza-Essen und Spielen auf dem Alsenhof an.
Quelle: Wilstersche Zeitung, 07.09.2025 , Kristina Mehlert